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Stand: 17.04.2008 22:10

 

Kerzenmagie

 

KERZENMAGIE 1. Teil

Es handelt sich bei Kerzenmagie um eine einfache Form der Sympathiemagie, die ohne große Ausbildung ausgeübt werden kann und häufig bereits im Alltag ausgeübt wird. Das Kerzenausblasen mit Geburtstagswunsch z.B. oder der Österreichische Brauch, bei Gewitter eine schwarze Kerze als Schutz gegen Blitzschlag anzuzünden, im Urlaub in einer Kerzenzieherei im Mühlviertel wurden diese "Gewitterkerzen" mit Beschreibung der Wirkung angeboten.

Voraussetzung für Kerzenmagie (wie für jede Magie) ist, daß man weiß, was man will. Diffuse Wünsche bewirken diffuse Ergebnisse und die sind dann oft in das allgemeine Geschehen so diffundiert, dass sie als Ergebnisse der eigenen Magie gar nicht mehr erkennbar sind. Das klingt trivial, ist aber beinahe das Schwerste an der Magie überhaupt.

Zudem sollte man sich über den Stellenwert seines Wunsches im klaren sein. Will ich Schaden oder Nützen (nicht im abstrakten Sinn, das alles allem schadet, sondern konkret), wünsche ich mir etwas, was im normalen Leben nicht erfüllt werden kann ( z.b. eine neü Hautfarbe) oder möchte ich 'nur' einen Vorgang beschleunigen, der irgendwann sowieso stattfindet (z.b. wenn ich lange genug suche, finde ich irgendwann eine Wohnung auch ohne Magie).

Für den Anfänger und für Kerzenmagie eignen sich nach meiner Einschätzung am besten Wünsche der letztgenannten Art. Es ist im übrigen ein guter Brauch, solche Wünsche vor Beginn einer magischen Arbeit aufzuschreiben, ein Gedicht darüber zu machen (Gereimtes funzt besser) oder zu malen. Das jeweilige "Machwerk" wird dann als Altardekoration oder vorzulesendes Programmteil in das eigentliche magische Ritual einbezogen.

 

KERZENMAGIE 2. Teil


Man braucht - wer hätte das gedacht - Kerzen; und KERZENSTÄNDER. Wacklige Kerzen befördern nämlich nicht die Konzentration, außerdem ist der Ruf von Hexen und Magiern sowieso schon schlecht genug, man muss ihn nicht durch das Abbrennen von Häusern noch weiter 'runterziehen. Da eine Kerze in der Regel nur einmal für ein Ritual verwendet wird (außer den Altarkerzen) und dann ausgebrannt werden sollte, ist es nicht sinnvoll, besonders große dicke Kerzen zu benutzen. Der Typ Haushaltskerze in vielen Farben ist am besten. Für spezielle Zwecke kann man Kerzen auch mit Knetwachs dekorieren, das hat dann eine Ähnliche Funktion wie das Aufschreiben/Malen des Wunsches. Will man öfter solche Rituale machen, besorgt man sich spezielle Altarkerzen, zwei dicke weiße Kerzen mit stabilen Kerzenständern als Altarkerzen.

Als nächstes braucht man die Kerzen, die den Wunsch symbolisieren und als Opferkerzen gesalbt und verbrannt werden. Von Lücher aufwärts gibt es eine Unmenge Zuordnungen von Farben zu Themen. In Wirklichkeit muss man die Farben nach dem eigenen Gefühl wählen.

 

Hier nur ein paar Anhaltspunkte:

 

Von diesen Opferkerzen braucht man 3 - 5, wie viele, richtet sich nach dem Gesamtarrangement (das kriegen wir später). Dann braucht man je eine Kerze für jeden an dem Geschehen Beteiligten (auch Nichtanwesende), Farbe entsprechend dem Sternzeichen der betreffenden Person. Die nächste Kerze ist für den Tagesherrscher ( Tageskerze ) nach untenstehender Liste. Am einfachsten :-) nimmt man Kerzen in den Farben, die dem Sternzeichen zugeordnet werden. Da gibt es allerdings auch mehrere Systeme.

 

Hier die Farben, die meinem Gefühl entsprechen:

 

Als letztes braucht man eine Anzüdekerze - Ritualkerzen werden nämlich nie mit einem Streichholz oder Feuerzeug angezündet. Und diese Kerze braucht einen besonders guten Ständer, denn sie wird während der Zeremonie viel herumbewegt! Jetzt ist hoffentlich klar, warum Kerzenmagie KERZENMAGIE heißt. Im einfachsten Fall brennen dabei 8 Kerzen, aber es geht auch mit mehr.
 

KERZENMAGIE 3. Teil

Leider muss jetzt ein theoretisches Kapitel folgen - im nächsten Teil wird es dann wieder praktisch. Wie bereits im 1. Teil erwähnt, ist Kerzenmagie eine Form der Sympathiemagie und dabei kommt es darauf an, Möglist viele Dinge zusammenzutragen, die mit dem Ziel der magischen Handlung ein harmonisches Verhältnis haben, ihm also "sympathetisch" sind. Diese Dinge sind nicht nur die Kerzen, Farbe und Licht, sondern auch duftendes Salböl, Räucherwerk und Blumen. Schließlich werden auch Mondphase, Wochentag und Stunde für das Ritual entsprechend gewählt. Was nun welchem Anliegen sympathetisch ist, darüber könnte man für jedes Detail lange Listen aufstellen. Einfacher ist es, ein übergreifendes System zu benutzen, dem sowohl alle menschlichen Wünsche und Anliegen, als auch alle materiellen Hilfsmittel und sogar die jeweilige Zeitqualität zugeordnet werden kann. Ein solches zentrales System ist die Planeten-Symbolik der Astrologie. Man darf die Planetensymbole mit ihren auf jahrtausendkaltem Erfahrungswissen beruhenden Zuordnungen nicht mit den mehr oder weniger gefrorenen Eis- und Dreckklumpen verwechseln, die da irgendwo über unseren Köpfen herumfliegen; ihre astronomische Position wird nur benutzt, um Zeitqualitäten zu ermitteln. Ihre Symbole jedoch spiegeln die innere und äußere Welt: In der psychologischen Astrologie betrachtet man jedes Planetensymbol als eine sinnbildliche "Kammer der menschlichen Seele", in der Stundenastrologie gibt es für jede Sache eine Planetenzuordnung ("Rulership"), in der Kräuter- und Arzneimittelkunde untersteht jede Droge einem Planetensymbol, usw. Auch die wohlbekannten "Sternzeichen" haben keine Eigenaussage, sondern bekommen ihre Qualitäten durch den Planeten, der das jeweilige Zeichen beherrscht! Deshalb jetzt eine Kurzübersicht, welcher Planet für was zuständig ist.
 

Zuordnung - Planeten / Eigenschaften

 

KERZENMAGIE 4. Teil


Das Salben der Kerzen:

Opferkerzen werden gesalbt. Dazu nimmt man ein geruchlos verbrennendes Trägeröl (z.B. Jojoba-Oel) und gibt einige Tropfen der jeweiligen Duftöle dazu, wenn's gut riecht, kann man sich auch selbst noch damit parfümieren. Man nimmt nun die Kerze noch unangezündet in die Hand und streicht das Salböl von der Mitte aus zuerst rundum zur Spitze hin und dann wieder von der Mitte aus zum Ende hin auf die Kerze, also quasi vom "Äquator" aus zürst zum "Nordpol" und dann zum "Südpol" hin gleichmäßig auftragen. Erst danach wird die Kerze angezündet. Tatsächlich wird dabei sehr wenig Öl verbraucht. Ein halber Fingerhut reicht für mehrere Kerzen. Nachdem klar ist, zu welchem Planetensymbol das jeweilige magische Anliegen gehört, kann man nun leicht ein Duftöl zusammenstellen. Es muss nicht alle hier aufgeführten Substanzen enthalten, man sucht sich einige aus und stellt die eigene Mischung nach Gefühl her.

 

Zuordnung - Planeten / Duftöle


KERZENMAGIE 5. Teil

Es ist ein uralter Brauch, seine Wünsche mit Hilfe duftenden Rauchs " in den Himmel " steigen zu lassen. Auch in der Kerzenmagie kann das geeignete Räucherwerk als Verstärkung eingesetzt werden. Man braucht dazu ein Räuchergefäss; es gibt sie in vielen verschieden Ausführungen zu kaufen. Zu beachten ist, dass sie groß genug sind. Man kann auch eine Tonschale oder einen Ton-Blumentopf ( event. bemalt ) verwenden. Hinein kommt zürst eine Schicht sauberer Sand - kommt er von draußen, muss er erst gewaschen und getrocknet werden. Guter Vogelsand aus dem Zoogeschäft ohne Beimengungen eignet aber ganz ausgezeichnet. Darauf legt man eine Tablette Schnellkohle, das ist mit Nitrat versetzte Holzkohle, die man an einer Kerzenflamme anzünden kann; die Tabletten gibt es in zwei Grössen (halbe oder ganze Stunde Brenndaür) zu kaufen. Auf die glühende Kohletablette gibt man dann das eigentliche Räucherwerk - Vorsicht, glühende Holzkohle ist heiß und die Umgebung wird auch entsprechend aufgeheizt! Nicht zu empfehlen sind selbstbrennende Räuchermischungen mit hohem Sägemehlanteil, der Holzanteil verursacht in geschlossenen Räumen sehr saure Gerüche, nur bei Feürn im Freien hat man Freude daran.

Zum Räuchern benutzt man brennbare Mischungen aus Baumharzen, Hölzern, Trockenfrüchten und getrockneten Blüttern oder Bläten. Selten werden flüssige Bestandteile verwendet. So kann man außer den " klassischen " Räuchermitteln Weihrauch und Myrrhe auch alles benutzen, was in der Küche als Gewürze, Kräuter und Tee benutzt wird. Blütenblätter von Rosen und anderen Blumen kann man selbst trocknen; man muss dann nur einmal den neün Stoff pur abbrennen, um seinen Duft dann entprechend zuzuordnen und ihn mit anderen Räucherstoffen zu kombinieren.

Man mischt die Substanzen klassischerweise, indem man sie in einem Mörser gut miteinander verreibt. Die besten Mörser bekommt man in einem Laborbedarfsgeschäft, nicht im Esoterikladen! Da die Innenfläche von Mörsern rau ist, bleibt immer etwas von den Substanzen darin kleben. Deshalb sollte man zwischendurch immer reinen Weihrauch oder Myrrhe ( beides relativ neutrale Grundsubstanzen ) darin verreiben, um ihn quasi zu "neutralisieren". Sehr aggressive Stoffe wie z.B. Stinkasant und flüssige Bestandteile nicht in den Mörser geben, sondern danach erst zumischen - sie sind praktisch nicht mehr zu entfernen. Nicht zu vergessen sind kleine Schraubgläser, in denen man die fertige Weihrauchmischung aufhebt - bedingt sind dabei ehemalige Marmeladengläser zu verwenden, aber ich entsinne mich genau, dass mir eine Mörserfüllung Venusweihrauch beinahe ins Gesicht geflogen wäre, als ich versuchte, sie in ein Glas zu füllen, in dem vorher Senfgurken waren und das noch entsprechend nach Essig roch!

Für ein Kerzenritual benötigt man zwei Räuchermischungen: Reinigungsweihrauch für den Raum bevor man das Ritual durchführt Dafür eignet sich reines Olibanum (=Weihrauch). Oder Mischungen mit Myrrhe, Rosmarin, Benzoe, Ceylon-Zimt, Verbena, Sandelholz und Lorbeer. - Ritualweihrauch, der während der Zeremonie abgebrannt wird. Diesen stellt man sich entsprechend dem Anliegen zusammen:
 

 

Zuordnung - Planeten / Räucherwerk

Wie bei den Salbölen gilt hier auch: Die besten Wirkungen haben Mischungen aus zwei oder drei passenden Substanzen, wobei Olibanum als Grund- und Trägersubstanz fast immer den Hauptanteil ausmachen kann
 

KERZENMAGIE 6. Teil

Zu einem magischen Ritual gehören Blumen - so steht's in den Büchern; und mein kausalitätsverdorbener Intellekt fragt natürlich, warum. Aber es ist nicht nur intellektülles Interesse - die Erfahrung hat mich gelehrt, dass nichts, absolut nichts in diesem Bereich " nur so " gemacht wird, oder auch nur aus äusserlich-ästethischen Gründen. Jedes Teil eines Rituals hat seine Bedeutung, meist sogar auf mehreren Ebenen. Also habe ich mir eine Bedeutung der Blumen gedacht: Die Blumen beim Ritual sind für mich die Zeugen und sichtbaren Vertreter aller nichtmenschlichen Teilnehmer am Ritual. Deren gibt es sicherlich vielerlei; durch Blumen werden sie eingeladen, einbezogen und als Lebewesen geehrt. Auch für Blumen gibt es die Zuordnungen zu den Planeten, deshalb ist es einfach, für den jeweiligen Ritualzweck passende auszusuchen.
 

Zuordnung - Planeten / Blumen

 

Einen Teil dieser Zuordnungen findet man in Büchern; meist aber nur zu den sieben klassischen Planeten ( Sonne --> Saturn ). Darüberhinaus wird es schwierig, auch das Angebot an Exotischem in den heutigen Blumengeschäften ist durch die Signaturenlehrer eine Paracelsus bestimmt nicht abgedeckt. Da hilft nur: Eigene Intuition, dem eigenen Gefühl traün, es ist sowieso in der Regel genaür als ein Allerweltsrezept in einem Buch.

Zum Thema Musik werde ich nichts Konkretes schreiben. Tatsächlich ist das Empfinden von Musik so individüll verschieden, dass man einfach nur die Regel aufstellen kann, dass die Ritualmusik nach eigenem Empfinden geeignet sein muss. (Beispiel: In einem anderen Text über Rituale hier im Echo wurde RAP für ein Merkur-Ritual vorgeschlagen; für mich ist RAP eine besonders schmutzige Form von akustischer Umweltbelastung . . . Da gibt es ein nettes Nocturno für Flöte und Harfe, dessen Thema von Riotte bei Beethoven geklaut wurde, das wäre für mich das Richtige für ein Merkur-Ritual. So unterschiedlich sind die Empfindungen!). Eine Regel gibt es allerdings, man sollte die Musik bereits kennen, damit sie als reiner " Stimmungsträger " fungiert und nicht eine direkte Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Ritualkleidung ist auch so ein heikles Gebiet, und gibt die Möglichkeit zu wirklich tiefgehenden Streitereien: Muss es eine Extrakleidung sein, oder genügt der Sonntagsanzug? Wenn Extrakleidung, soll sie aussehen wie immer oder muss es ein mönchskuttenähnliches Gewand sein? Mit Kapuze oder ohne? Trägt man Unterwäsche oder nicht? Oder trägt man vielleicht nur seine nackte Haut? So viele Richtungen - so viele Meinungen! Ein Kerzenritual ist eine kleine Festzeremonie, daraus ergibt sich, dass die Kleidung der gesamten Situation schon angepasst sein sollte. Alles Andere ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und der am Ritualort herrschender Temperatur. Wohlfühlen ist wichtiger als ein Dogma!
 

KERZENMAGIE 7. Teil

Eigentlich sollte hier jetzt das praktische Beispiel folgen, wenn ich nicht entdeckt hätte, dass zwei Dinge noch fehlen: Die Mondphase und die Wiederholungen. Von meinem Vater habe ich gelernt, dass man das, was unter der Erde wächst wie z.B. Karotten, bei abnehmendem Mond säht und das was über der Erde wächst bei zunehmendem. Im übertragenen Sinn gilt das entsprechend auch für magische Anliegen: Soll etwas nach innen gehen, äusserlich abnehmen, dann ist das Ritual bei abnehmendem Mond durchzuführen; soll etwas nach aussen wachsen und sich mehren, dann wählt man eine Zeit des zunehmenden Mondes. Verwirrend, weil laienhaft ungenau, sind Angaben wie "Vollmond" und "Neumond". Beides sind keine daürnden Zustände, während der man ein Ritual machen könnte; es sind astronomische Wendepunkte, Momente, in denen die Zeitqualität ins Gegenteil umschlägt, aber sie haben keine Daür. Erfahrungsgemäss ist es so, dass kurz vor Neumond die Qualität "abnehmend" und kurz vor Vollmond die Qualität "zunehmend" am stärksten wirksam ist. Die Nacht bzw. die Stunden vor dem Mondwechsel sind also für ein Ritual am geeignetsten. Diese Erfahrung spiegelt sich auch in dem alten Brauch der "Vorabend"-Feiern, wie z.B. Walpurgisnacht und Heiligabend wieder. Früher war die Sitte, bei abnehmendem Mond nichts Neüs anzufangen, so verbreitet, dass wir heute noch kalendarisch darunter " leiden ". Papst Gregor wollte nämlich in seinem neün Kalender das Jahr mit dem Weihnachtsfest beginnen lassen - aber da war abnehmender Mond! Man musste also mit der Einführung des neün Kalenders bis nach dem nächsten Neumond warten, damit mit beide Lichter (Sonne und Mond) im Zunehmen waren. Deshalb liegt der Jahresanfang so merkwürdig sieben Tage nach Weihnachten.
 

KERZENMAGIE 8. Teil

Das letzte, was man bei der Vorbereitung eines Kerzenrituals planen sollte, sind die Wiederholungen. Dabei gibt es zwei Methoden
 

Tägliche Wiederholungen:


Diese Methode ist aus dem Voodoo entlehnt, der in vielen Bereichen auch Kerzenmagie einsetzt. Das Ritual wird jeden Tag wiederholt, bis sich ein Ergebnis zeigt. Hat sich nach drei Wochen noch nichts getan, hört man auf.
 

Wöchentliche Wiederholungen:

Dabei wiederholt man das Ritual mindestens dreimal in aufeinanderfolgenden Wochen am gleichen Wochentag zur gleichen Planetenstunde. Man kann die Zahl der Wiederholungen auch nach einer Zahlenzuordnung zu dem beteiligten Planeten wählen. Davon gibt es allerdings wiederum mehrere, von denen hier drei aufgeführt sind:
 

Letztlich entscheiden das eigene Gefühl und die Äußeren Bedingungen ein Pluto-Ritual für jemanden mit Steürproblemen kann nicht 33 Wochen im voraus geplant werden, sondern muss stattfinden, wenn die Schwierigkeiten auftauchen!

Und jetzt kommt die Praxis . . .

 

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